Operation Mauersegler

Wie ANregiomed bei den Baumaßnahmen die Tierwelt nicht aus den Augen verliert

Architektin Anna Bill, Leiterin des ANregiomed Dienstleistungszentrums Bau & Technik, bringt mit Monteur Damir Kupus die Mauersegler-Nistkästen am neuen Standort auf der Nordseite des Schornsteins am Klinikum Ansbach an.

Monteur Damir Kupus versetzte in den vergangenen Tagen die Mauersegler-Nistkästen auf die schattige Nordseite des Schornsteins am Klinikum Ansbach.

Der Umbau des Klinikums Ansbach bei laufendem Betrieb beinhaltet den zeitweiligen Umzug von Mensch und Material. Doch auch für die Tiere ändert sich in diesen Wochen etwas.

Bislang war der zentrale Quadrant des Klinikums mit seinen Nistkästen das Zuhause zahlreicher Mauersegler. Wenn die Vögel in diesem Frühjahr aus der Sahara zurückkehren, werden sie ihre Brutstätten etwa 80 Meter weiter östlich an der Nordseite des Schornsteins vorfinden.

Der Mauersegler ist eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Art. Das heißt, er darf weder gestört, gefangen, getötet noch seine Quartiere verschlossen oder zerstört werden. Der Schutz gilt nicht nur für die Vögel selbst, sondern auch für ihre Brutstätten. „Die Umsetzung der Vorgaben des Artenschutzes sind für uns selbstverständlich“, sagt Anna Bill, Leiterin des Dienstleistungszentrums Bau & Technik bei ANregiomed. „Als öffentliches Haus spielt für uns allerdings auch Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es ist uns ein Anliegen, die vorhandenen Biotope für die Zukunft zu erhalten“, so die Architektin.

Nistkästen jetzt an der Nordseite

Der neue Standort bietet den Vögeln sogar bessere Bedingungen, denn der Klimawandel mit heißeren Sommern macht auch den Mauerseglern zu schaffen. Die Temperaturen in den Nistkästen können bei längerer Sonneneinstrahlung zu hoch werden. „Die Nistkästen sind jetzt an der Nordseite des Gebäudes angebracht und bieten somit natürlichen Schatten“, sagt Anna Bill. Eine Dachleiste über ihnen schützt dazu noch vor Regen. Damit die Vögel den neuen Standort bei ihrer Rückkehr gleich finden, werden über eigens angebrachte Lautsprecher Mauerseglerrufe abgespielt. „Bei der Demontage konnten wir erkennen, dass in der Vergangenheit sehr viele Nistkästen genutzt wurden. Und so soll es auch in den kommenden Jahren weitergehen“, sagt Anna Bill.

Lebensraum für Tiere

Markus Bachmann, Kreisgruppenvorsitzender des Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und Fledermausbeauftragter der Stadt Ansbach, hat den gesamten Prozess der Umsiedlung befürwortet und begleitet.

Damit die Population der Tauben am Klinikum Ansbach auf natürliche Weise begrenzt werden kann, wurden außerdem Nistmöglichkeiten für Turmfalken geschaffen. Außerdem gibt es neue Behausungen für Fledermäuse.

„Mit dem Umbau des Klinikum Ansbach schaffen wir optimale Voraussetzungen für die medizinische Versorgung der Menschen in Westmittelfranken. Es ist uns wichtig, dass die Tiere dabei nicht ihren Lebensraum verlieren“, sagt Anna Bill.