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Nierengesundheit schützen

Anlässlich des Weltnierentags am 13. März raten Experten zur Früherkennung – Zwei Laborwerte sind ausreichend

Ansbach
Wirbt für regelmäßige Vorsorgemaßnahmen zur Früherkennung von Nierenerkrankungen: Die Internistin, Nephrologin und Hypertensiologin Prof. Dr. Helga Frank.

Etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD). Weil diese aber in der Anfangsphase meistens symptomfrei verläuft, wissen etwa drei von vier betroffenen PatientInnen nichts davon. Darüber hinaus werden zahlreiche Patienten nicht optimal behandelt, obwohl es zahlreiche sehr gut wirksame Therapiemöglichkeiten gibt. Dies führt nicht selten zu schwerwiegenden Komplikationen.

„Das Vorliegen einer chronischen Nierenerkrankung gehört neben Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und dem Rauchen zu den gefährlichsten Risikofaktoren für die Entstehung einer Arteriosklerose“, sagt Prof. Dr. Helga Frank, Sektionsleiterin Nephrologie/Dialyse am ANregiomed Klinikum Ansbach. Diese Verkalkung der Blutgefäße ist eine häufige Ursache für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Wie aber funktioniert Früherkennung, wenn leicht erkennbare Symptome zu Beginn der Erkrankung nur selten auftreten? „Zur Diagnosestellung reichen schon zwei Laborwerte: das Kreatinin im Blut – gemessen zur Einschätzung der Nierenfunktion – sowie eine Urinprobe zum Nachweis eines bestimmten Eiweißes, dem Albumin“, so Prof. Frank. Beide können bei gesetzlich Versicherten ab 35 Jahren im Rahmen der vorgesehenen Check-up-Untersuchungen beim Hausarzt bestimmt werden.

Wie bei vielen Erkrankungen steigt auch die Häufigkeit der chronischen Nierenkrankheit im Verlauf des Lebens stark an. „In der Altersgruppe der über 70-jährigen leiden ca. 25 bis 30 Prozent an einer chronischen Nierenkrankheit in unterschiedlichen Stadien“, erklärt Prof. Bernd Krüger, Vorstand der Deutschen Nierenstiftung. „Aber es trifft nicht nur die Älteren: Auch bei den unter 50-jährigen ist die Prävalenz, also das Auftreten der Erkrankung innerhalb einer Bevölkerungsgruppe, mit ca. 8 bis 10 Prozent nicht vernachlässigbar hoch.“

Wichtig zu wissen ist, dass nicht jede Nierenerkrankung zwangsläufig zu einer raschen Verschlechterung der Nierenfunktion führt. Allerdings kommt es bereits bei leichten Nierenfunktionseinschränkungen oder einer geringen Albuminausscheidung, zu einer deutlichen Risikoerhöhung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

„Die Früherkennung sollte deshalb als wichtiger Baustein zur Prävention von Folgeerkrankungen angesehen werden. Sie bietet eine optimale Ergänzung zur Anpassung veränderbarer Risikofaktoren, wie beispielsweise den Verzicht auf das Rauchen, die Einstellung erhöhter Cholesterinwerte oder eines Bluthochdrucks“, raten die beiden Experten.