Chirurgische Versorgung bleibt erhalten

Geplante Versorgung von „Blinddarm“, „Gallenblase“ und „Leistenbruch“ ist auch in Zukunft an allen drei Klinikstandorten möglich

Logo ANregiomed auf Grau

In der ANregiomed Klinik Dinkelsbühl ist auch in Zukunft eine umfassende Versorgung chirurgischer Patienten möglich. Darüber hinaus ist die Notfallversorgung an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr gesetzt. „Unternehmensführung und Träger haben sich zu jedem Zeitpunkt klar zum Erhalt der Standorte Dinkelsbühl und Rothenburg als Akutkrankenhäuser der Grund- und Regelversorgung bekannt“, stellt ANregiomed-Vorstand Dr. Gerhard M. Sontheimer erneut unmissverständlich klar. „Die Möglichkeit einer chirurgischen Grundversorgung vor Ort gehört eindeutig dazu.“

„Das Krankenhaus Dinkelsbühl bleibt – für die Versorgung der Bevölkerung und als Arbeitsplatz“, bekräftigen Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Vorsitzender des Verwaltungsrates von ANregiomed, und Dr. Christoph Hammer, Oberbürgermeister von Dinkelsbühl und Mitglied des Verwaltungsrates. „Die Wortmeldungen besorgter Bürger sind uns wichtig und wir nehmen sie sehr ernst.“ Die Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem – insbesondere steigende gesetzliche Mindestanforderungen, Personal-mangel und ein immer enger werdendes finanzielles Korsett – verlangen allen Krankenhäusern viel ab. „Wir stehen bei allen Veränderungen fest zu unseren ANregiomed-Kliniken und werden weiterhin notwendige Gelder für Investitionen und den Be-trieb zur Verfügung stellen.“

Eine geplante Versorgung von „Blinddarm“, „Gallenblase“ oder „Leistenbruch“ wird auch in Zukunft an allen Klinikstandorten möglich sein. „Wir können dafür aber nicht überall voll ausgebaute Hauptabteilungen vorhalten, die rund um die Uhr fachärztlich besetzt sind“, erklärt Dr. Sontheimer. „Dafür wären pro Fachrichtung jeweils mindestens vier Fachärzte nötig, schon heute haben wir in der Allgemeinchirurgie in Dinkelsbühl nur noch zwei.“ Deshalb soll das Team um den aktuell Leitenden Oberarzt der Abteilung künftig organisatorisch als Sektion Dinkelsbühl der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie der Klinik Rothenburg zugeordnet werden.

Gemeinsam soll die Abteilung dann standortübergreifend betrieben werden: In Rothenburg besteht durchgängig eine Aufnahmebereitschaft, die Sektion Dinkelsbühl führt weiterhin tagsüber alle geplanten Operationen vor Ort durch. Dabei wird sie unterstützt von den Chirurgen aus dem ANregiomed MVZ, das momentan noch in der Karlsbader Straße situiert ist, aber schnellstmöglich in Räumlichkeiten in oder an der Klinik umgezogen werden soll. Dadurch wird sogar eine Erweiterung des bisherigen operativen Spektrums möglich.

Neben den planbaren Operationen können dringliche Eingriffe in der Regel am selben Tag durchgeführt und so die meisten Eilfälle vor Ort versorgt werden. Ist die Abteilung nicht „am Netz“, wird dies der Integrierten Leitstelle mitgeteilt. Die Rettungsdienste fahren dann ein aufnahmebereites geeignetes Krankenhaus an, wie dies auch für andere Standorte und Fachgebiete seit Jahren geübte Praxis ist. Sollte ein Patient sich selbst nachts mit einer dringlichen OP-Bedürftigkeit vorstellen, kann er nach Diagnostik im Haus weiter beobachtet oder auch verlegt werden. Zusätzlich wird eine telemedizinische Versorgung gewährleitstet sein, d.h., der Betroffene wird bei Bedarf von einem Facharzt per Video gesehen. „Wir haben übergreifend an allen unseren Kliniken ein einheitliches Krankenhausinformationssystem eingesetzt“, erklärt Diana Schilling, kaufmännische Direktorin der Klinik Dinkelsbühl. „Das ermöglicht den Ärzten aller drei Standorte einen Zugriff auf die Daten des jeweils konsiliarisch vorgestellten Patienten.“ Dieses System ist für die Mitarbeitenden der Klinik Dinkelsbühl nicht neu. Bereits seit 2010 werden Schlaganfall-Patienten telemedizinisch an der Universitätsklinik Erlangen vorgestellt.

„Das Vorhalten einer chirurgischen Abteilung ist die Voraussetzung zum Erhalt der Notfallversorgung. Diese ist für die Standorte Dinkelsbühl und Rothenburg gesetzt“, fasst der ANregiomed-Vorstand die Situation abschließend zusammen. „Es muss uns aber allen klar sein, dass es weder aus medizinischer noch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn macht, an allen Standorten alle Leistungen durchgängig rund um die Uhr und hochspezialisiert vorzuhalten. Das geplante Vorgehen bedeutet keine Abweichung vom im Dezember gemeinsam mit unseren Trägern und anderen politischen Verantwortlichen vorgestellten Konzept. Im Gegenteil: Wir setzen das um, was wir den Menschen in unserem Einzugsgebiet versprochen haben und was diese auch von uns erwarten dürfen.“

Davon ist auch Diana Schilling überzeugt: „Vorstand, Geschäftsführung und Mitarbeitende vor Ort kämpfen gemeinsam für den Erhalt der Klinik Dinkelsbühl mit einem breit aufgestellten medizinischen Spektrum und einer umfassenden Notfallversorgung“, so die Pflegewissenschaftlerin. „Wie in vielen anderen Bereichen geht es auch im Krankenhaus um vernetzte Strukturen und übergreifende Kooperationen. Wenn wir dies nicht schnellstens verinnerlichen, unterscheiden wir bald nicht mehr zwischen Kliniken, die ‚rote‘ oder ‚schwarze‘ Nullen erwirtschaften, sondern zwischen Kliniken, die überleben können, weil sie sich diesen Herausforderungen gestellt haben, und denen, die vom Markt verschwinden.“